- Braque
- Braque[brak], Georges, französischer Maler und Grafiker, * Argenteuil 13. 5. 1882, ✝ Paris 31. 8. 1963; studierte ab 1902 Malerei in Paris und schloss sich 1905-07 den Fauves an. Der Eindruck einer Cézanne-Ausstellung und die Begegnung mit P. Picasso führten ihn 1908 zur Facettierung der Formen (Landschaften von L'Estaque), aus der Braque und Picasso gemeinsam den Kubismus entwickelten. Dabei gingen die Abkehr vom Figurenbild und die Konzentration auf das Stillleben wohl auf Braque zurück. Nach den prismatischen Bildern des analytischen Kubismus (1908-12) erweiterte Braque erstmals 1912 die Komposition durch Tapetenstücke, gemaserte Holzfolien u. Ä. und erfand damit ein Kernstück des synthetischen Kubismus (1912-18), das »papier collé« (und damit die Collage). Der Krieg beendete die Zusammenarbeit mit Picasso. Nach dem Krieg überführte Braque die kubistischen Mittel in eine »noble peinture«, die sich zunehmend von Formexperimenten entfernte, in den 30er-Jahren zum Neoklassizismus tendierte und sich der klassischen französischen Malkultur näherte. Braque war in vielen künstlerischen Bereichen tätig. Er schuf Kleinplastiken, grafische Zyklen (u. a. 1932 Illustrationen zu Hesiods »Theogonie«, 1958-63 zu R. Chars »Lettera amorosa«), Bühnendekorationen, Glasfenster und Keramiken.Catalogue raisonné de l'œuvre de B.; B. cubiste. 1907-1914, hg. v. N. Worms de Romilly (Paris 1982);D. Vallier: B. Das graph. Gesamtwerk (a. d. Frz., 1982);B. Zurcher: G. B. Leben u. Werk (a. d. Frz., 1988);
Universal-Lexikon. 2012.